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Liebe Freunde und Freundinnen der JBZ!
Wie letztes Jahr hat die JBZ auch heuer im Auftrag von „Salzburg 2050“ ein Arbeitspapier mit den besten Büchern zur Klimakrise inkl. der zentralen Klimadiskurstrends verfasst. Hans Holzinger hat diese zusammengestellt und präsentiert sie in der Reihe JBZ-Zukunftsbuch. Zudem erwarten wir als Special Guests Katharina Rogenhofer, selbst Autorin und Sprecherin des Österreichischen Klimavolksbegehrens. Einleitend informiert Wolfram Summerer vom Land Salzburg über die Energie + Klimastrategie „Salzburg 2050“.
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Die besten Bücher zur Klimakrise 2021 Begrüßung: DI Wolfgang Summerer, Land Salzburg Präsentation der Bücher: Mag. Hans Holzinger, JBZ Special Guest: Mag.a Katharina Rogenhofer, Klimavolksbegehren Donnerstag, 16. Dezember 2021, 18.00 Uhr via ZOOM. Der Link wird nach der Anmeldung zugesendet.
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Das JBZ-Arbeitspapier im Überblick
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Das Arbeitspapier basiert auf einer breiten Analyse von Neuerscheinungen des Jahres 2021. Zwölf Bücher werden ausführlich besprochen, weitere 21 kurz vorgestellt. Die Publikationen bestätigen die sich verschärfenden Trends mit den Auswirkungen auf die unterschiedlichen Ökosysteme wie die Böden, die Meere oder die Fauna. Auffallend ist der zunehmend alarmistische Ton von Titeln sowie der Versuch, die Folgen der Klimakrise jenseits abstrakter Zahlen erfahrbar zu machen. Nicht mehr Appelle zur Veränderung des persönlichen Lebensstils, sondern Forderungen an die Politik, endlich verbindliche Regeln zur Eindämmung des Klimawandels zu setzen, stehen im Mittelpunkt. Mehrere Publikationen widmen sich der jungen Klimabewegung und lassen deren Aktivist:innen zu Wort kommen. Wie in den Programmen eines Green New Deal wird nun auch die Verantwortung der Industrie eingefordert. Neu sind auch politikwissenschaftliche Analysen, die die Corona- und Klimakrise in einen geopolitischen Kontext stellen. Und es gibt Publikationen, die das Wachstumsdenken des Konsumkapitalismus grundsätzlich in Frage stellen. Das Arbeitspapier schließt mit 15 Klimadiskurstrends. Die besten Bücher zur Klimakrise 2021. Wie der Wandel gelingen könnte. Verfasser: Hans Holzinger. Mitarbeit: Carmen Bayer, Winfried Kretschmer, Stefan Wally. Layout: Katharina Kiening. Salzburg: JBZ-Arbeitspapier 56, 2021. 42 Seiten. Print: € 3,90 sowie kostenloser Download. Im Folgenden finden sich die Kurzbeschreibungen. Das Arbeitspapier geht mit der Veranstaltung online.
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IPCC: Climate Change 2021. The Physical Science Basis
Der erste Teil des Sechsten Sachstandsberichtes des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, Weltklimarat) wurde am 9. August 2021 veröffentlicht. Er fasst den wissenschaftlichen Sachstand zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, seinen Ursachen und dem Ausmaß zusammen. Das Resümee: Zahlreiche Klimafolgen sind intensiver und häufiger geworden und werden dies auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin tun. Viele Veränderungen sind schneller eingetreten als es in den letzten 20.000 Jahren vorgekommen ist, insbesondere der globale Temperaturanstieg.
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Peter Ward: Die große Flut. Was auf uns zukommt, wenn das Eis schmilzt.
Peter D. Ward ist einer der bekanntesten Geologen weltweit. Er weiß über Klimaveränderungen der Vergangenheit Bescheid und nutzt dieses Wissen, um ein Bild unserer Welt für die Jahre 2050, 2100 und darüber hinaus zu zeichnen. In „Die große Flut“ (oekom) skizziert der Professor für Earth and Space Science an der University of Washington in Seattle Zukunftsszenarien für die Welt des 21. Jahrhunderts im Kontext der globalen Erwärmung. Im Zentrum steht der zu erwartende Anstieg der Meere und wie dieser die Festlandgeografie verändern wird. Die Auswirkungen auf Europa steuert Wards Berufskollege Christoph Hirsch bei. Nach einer 2020 veröffentlichten Studie zu den IPCC-Szenarien könnte der Meeresspiegelanstieg bis 2100 im Worst Case um 1,3 Meter und bis 2300 auf über 5 Meter ansteigen.
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Nick Reimer,Toralf Staud: Deutschland 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird.
Anders als die Coronakrise lasse uns der Klimawandel seltsam kalt, obwohl wir in hellster Aufregung sein müssten, so die Journalisten Nick Reimer und Toralf Staud. Als Begründung führen die beiden das Problem der „psychologischen Distanz“ an. Der Klimawandel geht schleichend vor sich und liefert keine täglich neuen Infektionszahlen. Die Klimaforschung trage ihren Teil zu dieser Verdrängungsleistung bei. Mit ihrem Buch „Deutschland 2050. Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (Kipenheuer & Wietsch) wollen die Autoren uns die drohenden Gefährdungen nahebringen – und dies gelingt ihnen bestens. Sie haben unzählige Forschungsberichte und Studien gesichtet, Tagungen besucht und – wie sie selbst schreiben – mehrere Hunderte Interviews mit Expertinnen und Experten geführt.
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Elizabeth Kolbert: Wir Klimawandler. Wie der Mensch die Natur der Zukunft erschafft.
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Die fragwürdigen Versuche, dem Klimawandel mit Techniken wie dem Ausbringen chemischer Substanzen in der Atmosphäre zu begegnen, sind Thema dieses Buches. Genau genommen widmet sich die Journalistin Elizabeth Kolbert in „Wir Klimawandler“ (Suhrkamp) drei Bereichen: Deichprojekten, mit denen Abwasserprobleme gelöst oder Überschwemmungen verhindert werden sollten, die aber nach hinten los gegangen sind; dem rapide zunehmenden Artenverlust und schließlich den Technophantasien, in das Klima einzugreifen, um die Erderwärmung zu stoppen bzw. zu bremsen. Kolbert zitiert frühere Spekulationen, das Klima zu verändern, um fruchtbares Land zu gewinnen. Und sie bringt die Argumente jener, die heute für Geoengineering eintreten – allesamt wohlmeinend und in guter Absicht vorgetragen. Das moralische Risiko solcher Experimente wird dabei gegen die Risiken der Klimaerwärmung abgewogen. Die Journalistin selbst bleibt aber skeptisch. Behandelt würden lediglich die Symptome der Erderwärmung, nicht deren Ursachen.
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Andreas Jägeer: Die Alpen im Fieber. Die 2-Grad-Grenze für das Klima unserer Zukunft
Wer noch immer am menschengemachten Klimawandel zweifelt, dem sei das Buch „Die Alpen im Fieber“ empfohlen. Doch auch für all jene, die gut verständlich erfahren wollen, wie Wetter und Klima zusammenhängen, wie sich das Klima immer wieder verändert hat und – vor allem – wie sich der Klimawandel von heute von früheren Klimaveränderungen unterscheidet, wird in diesem reich bebilderten Buch fündig. Im Zentrum stehen dabei die Alpen, an denen sich viele Aspekte des Klimawandels ablesen lassen. Im letzten Abschnitt widmet sich der österreichische Meteorologe des ORF dem aktuellen Klimawandel und seinen Folgen für das Leben und Wirtschaften sowie den Tourismus in den Alpen. Er setzt auf die Halbierung der Treibhausgasemissionen alle 10 Jahre sowie auf Aufforstungen und Pflanzenkohle zur Bindung von CO2. Ein wichtiges Buch, das den menschengemachten Klimawandel anschaulich vermittelt.
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eoVision: Klima im Wandel. Satellitenbildatlas der Ursachen und Auswirkungen.
Der Verlag eoVsion arbeitet seit Jahren daran, das Wirken des Menschen auf seine Umwelt so zu zeigen, wie es sich in Satellitenaufnahmen bemerkbar macht. Im vorliegenden Band geht es um das Klima und wie wir dieses mit unserer Lebens-, Konsum- und Wirtschaftsweise seit gut einem Jahrhundert, aber insbesondere seit den 1950er-Jahren verändern. Das Besondere an diesem Buch ist die Verbindung von mitunter sehr ästhetisch wirkenden Luftbildaufnahmen mit informativen Grafiken sowie kurzen Textkapiteln. Die Satellitenbilder zeigen die Umgestaltung der Erde durch den Menschen ebenso wie das Zurückschlagen der Natur. Dabei wird die ungemeine Gleichzeitigkeit widersprüchlicher Aktivitäten deutlich: Neue Flughäfen und Shoppingmalls stehen neben modernen Bahnhöfen, Wind- und Solarkraftwerken. Aufgelassene Kohlekraftwerke müssen sich vertragen mit neuen fossilen Explorationsfeldern
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Parag Khanna: Move. Das Zeitalter der Migration.
Der Politikwissenschaftler Parag Khanna untersucht in "Move. Das Zeitalter der Migration" (Rowohlt) die unterschiedlichen Ursachen für Migration. Seine Prognose: Die Wanderungsströme werden im 21. Jahrhundert weiter zu nehmen. Ein wichtiger Faktor ist dabei der Klimawandel. Klimatische Veränderungen waren immer schon ein Grund für Aus- und Einwanderung, so Khanna, aber durch den menschengemachten Klimawandel wird sich die Lage für viel mehr Menschen zuspitzen. Derzeit zähle man 50 Millionen Klimaflüchtlinge auf der Welt, ein weiteres Grad Temperaturanstieg würde die Zahl auf 200 Millionen anwachsen lassen, bei noch zwei weiteren wären wir bei einer Milliarde Menschen.
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Katharina Rogenhofer – Florian Schlederer: Ändert sich nichts, ändert sich alles.
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Wir haben genügend Fakten über den menschengemachten Klimawandel. Immer mehr Klimabücher wählen daher einen erzählerischen Zugang. Sie möchten mit Geschichten zeigen, was die Klimakrise bedeutet und was sie anrichtet. Katharina Rogenhofer, Sprecherin des österreichischen Klimavolksbegehrens, wählt in dem mit Co-Autor Florian Schlederer verfassten Buch „Ändert sich nichts, ändert sich alles“ (Zsolnay) einen Mittelweg. Genau genommen weist die Publikation drei Erzählstränge auf: aktuelle Fakten zur Klimakrise werden verbunden mit Berichten aus dem Klimaengagement der beiden; daneben werden persönliche Reflexionen eingestreut. Die beiden kritisieren die viel zu laxe Klimapolitik (in Österreich) und rechnen die Kosten des Nicht-Handelns vor. Das Buch besticht durch die Argumentation mit Fakten gepaart mit dem Engagement der Verfasser:innen - davon zeugt auch der apodiktische Titel! - und den persönlichen Einschüben, die dem Ganzen Authentizität und Glaubwürdigkeit verleihen.
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Vanessa Nakate: Unser Haus steht längst in Flammen. Warum Afrikas Stimme in der Klimakrise gehört werden muss.
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Vanessa Nakate war Studentin der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Kampala und arbeitete im elterlichen Betrieb, einem Batteriegeschäft, als sie 2019 von Greta Thunberg und dem menschengemachten Klimawandel erfuhr. Sie informierte sich mehr über die Zusammenhänge von zunehmenden Extremwettererscheinungen in ihrem Land und dem anthropogenen Treibhauseffekt. So begann sie mit Klimastreiks in ihrer Stadt. Über Social Media verbreitete Fridays for Future diese Aktionen. Nakate erfuhr eine steile Karriere als Klimaaktivistin. In ihrem Buch "Unser Haus steht längst in Flammen" (Rowohlt) schildert sie ihre Teilnahme bei UN-Gipfeln und dem Wirtschaftsforum Davos sowie ihre Aktivitäten in ihrer Heimat - u.a. eine Kampagne zur Ausstattung aller Schulen Ugandas mit Solaranlagen. Das Buch zeigt, wieviel Umweltengagement es in Afrika mittlerweile gibt – die zitierten Initiativen werden im Anhang abgedruckt – es bringt aber auch nahe, wie stark der Klimawandel die Lebensgrundlagen von Menschen in Afrika zerstört – und zwar bereits jetzt.
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Bill Gates: Wie wir die Klimakatastrophe verhindern. Welche Lösungen es gibt und welche Fortschritte nötig sind.
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Die aktuellen Klimakonjunkturprogramme verweisen auf die enormen Investitionen, die für den grünen Wandel notwendig sein werden. Eine wichtige Rolle spielt darin die Transformation des Industriesektors, der weltweit für gut 30 Prozent der Treibhause verantwortlich ist. Wie solche Transformationspfade aussehen könnten und was für die benötigt wird, macht der Unternehmer Bill Gates in seinem Buch "Wie wir die Klimakatastrophe verhindern (Piper) deutlich. Er zeigt, wie wir mit neuen Technologien den Ausstoß der Treibhausgase bis zur Mitte des Jahrhunderts auf null bringen könnten. Erwartungsgemäß setzt Gates vor allem auf technologische Investitionen nicht nur in erneuerbare Energieträger, sondern auch in Speicher- und Umwandlungstechnologien, in den Wasserstoffsektor sowie in die CO2-Abscheidung. Verfahren, die in der Umgestaltung der Industrie auf Klimaneutralität unumgänglich seien. Man kann Gates vorhalten, dass er den westlichen Konsumstil nicht hinterfragt, er macht aber deutlich, dass eine Transformation der Industrie unumgänglich ist, wenn wir die Klimakrise bewältigen wollen. Fossile Energie müsse daher bedeutllch teurer werden.
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Armutskonferenz u.a.: Klimasoziale Politik. Eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten.
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Das von Armutskonferenz, Attac und BEIGEWUM herausgegebene Buch „Klimasoziale Politik“ (bahoe) beginnt mit der Beschreibung einer Welt, welche auf eine lebenswerte und vor allem gerechte Zukunft hoffen lässt. Klima- und Sozialpolitik sind demnach zusammenzudenken. Im ersten Teil wird die österreichische Klimapolitik kritisch analysiert. Der zweite Abschnitt des Buches zeigt auf, was eine klimasoziale Gesellschaft ausmacht und bespricht darin die Themen Geschlechtergerechtigkeit, Migration, Armut, Wohnen, Mobilität, Pflege, Lohnarbeit, Budget- und Steuerpolitik. Auch die Transformation der Industrie, des Handel, der Rohstoffpolitik sowie des Finanzsystems werden von den Autor:innen behandelt. Ein wichtiger insgesamt 26 Beiträge umfassender Sammelband von Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen, der deutlich macht, dass Umwelt- und Klimapolitik nur als Querschnittsaufgabe sinnvoll möglich sind.
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Ferry Heilemann: Climate Action Guide. Klimaschutz für Unternehmen. Konkret. Nachhaltig. Wirksam.
Jetzt geht es ums Handeln: Action! Das ist die glasklare Botschaft des Buches "Action Guide" des Serial Entrepreneurs und Klimaaktivist Ferry Heilemann . Jedoch ist es kein blinder Aktionismus, der hier gepredigt wird. Und auch kein Nachhaltigkeits-Wischiwaschi, wie man es aus den entsprechenden Konzernreports kennt. Heilemann setzt sich ein für ein neue Betriebssystem, das den überkommenen Finanzkapitalismus ablöst und die Interessen aller Menschen, des Planeten und der Wirtschaft in Einklang bringt: Impact Capitalism. Das Ziel: eine neue Art von Kapitalismus zu schaffen, der von einem sozialen Zweck durchdrungen ist. Treiber dieses Wandels sind für den Autor zum einen Pionierunternehmen, die mehr als ihren eigenen Profit im Sinn haben, zum anderen öffentliche und private Investitionen.
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Nachhaltigkeits- und Zukunftsforschung werde sich stärker mit Fragen der Risikoanalyse, der Risikovorsorge sowie der Resilienz auseinandersetzen müssen, so die Ausgangsthese dieser in Kooperation mit dem IZT Berlin herausgegebenen Schwerpunktheftes "Resiliente Zukünfte. Mut zum Wandel" der Politischen Ökologie (oekom). Es wird für für proaktives Risikomanagement sowie für die Berücksichtigung der Auswirkungen von Maßnahmen auf verschiedene Ziel- und Bevölkerungsgruppen plädiert, wobei Resilienz nicht die Ursachen der Krisen verschleiern dürfe. Der Band zeigt die vielen Bereiche der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit, etwa in der Energieversorgung durch Kopplung mit dem Verkehrssektor (car to grid), der Landwirtschaft oder den globalen Güterketten. Anpassung an den Klimawandel wird dabei auch eine wesentliche Rolle spielen.
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